Wie Optimismus deine Resilienz stärkt

Kristina Stifter

30. November 2023

Im hektischen Tempo des modernen Lebens ist die Fähigkeit zur Resilienz und einem gesunden Optimismus mehr denn je von entscheidender Bedeutung. Dieser Blogartikel lädt dazu ein, einen genaueren Blick auf diese lebenswichtigen Konzepte zu werfen und bietet konkrete Schritte, wie wir den Schutzfaktor Optimismus in unserem Alltag kultivieren können.

Was bedeutet Optimismus?

Optimismus ist eine Lebenseinstellung der positiven Erwartungshaltung. Dies hat den Effekt, dass Menschen Chancen bewusster wahrnehmen, da sie Vertrauen und Hoffnung in einen guten Ausgang legen. Das bestärkt sie auch darin, in schwierigen oder belastenden Situationen durchzuhalten oder weiterzumachen. Damit geht auch die Fähigkeit einher, Probleme und Konsequenzen realistisch einzuschätzen sowie Ursachen richtig zuzuschreiben.

In Krisensituationen kann eine positive Denkweise dazu beitragen, dass wir uns weniger überfordert fühlen und besser in der Lage sind, mit Stress umzugehen. Es geht also darum, trotz Schwierigkeiten und Herausforderungen optimistisch und hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. Entscheidend dabei ist, nicht alles rosarot zu sehen, sondern einen gesunden und realistischen Optimismus an den Tag zu legen. Das zeichnet einen resilienten Menschen aus.

Pessimistische Menschen hingegen erwarten negative Ergebnisse und werden in dieser Haltung bestärkt, weil sie diese vermehrt wahrnehmen. Es liegt also an uns zu entscheiden, welche Brille wir aufhaben wollen, und wie wir damit die Welt sehen und erleben.

Optimismus fördert Erfolg und Gesundheit

Optimistinnen und Optimisten sehen ihre Lebensziele als durchaus erreichbar an. Dadurch verstärken sie ihr Engagement, um diese Ziele zu erreichen und die Chance auf Erfolg wird größer (Scheier & Carver, 2003).

Der Vorreiter der positiven Psychologie Martin Seligman belegte zudem in seinen Studien, dass optimistische Menschen die Gründe für Erfolg und erfreuliche Ereignisse sich selbst zuschreiben und für Misserfolge und unangenehme Situationen äußere Umstände verantwortlich machen. Er konnte auch nachweisen, dass Optimismus zu einer besseren Gesundheit, einer höheren Lebenserwartung und zu mehr positiven Gefühlen führt.

4 hilfreiche Fragen für mehr Optimismus

Unser Gehirn möchte beschäftigt werden und liebt es, Fragen zu beantworten. Nützliche Fragen können unsere Gedanken in eine andere Richtung lenken, unseren Geist öffnen und uns bereit machen für neue Ideen. Hier vier hilfreiche Fragen, die unsere Kompetenz in Sachen Optimismus fördern:

Inwieweit hilft mir Jammern und Hadern, die Situation in den Griff zu bekommen?

Gerade wenn wir in einer Welle der Negativität feststecken, hilft diese Frage uns dies bewusst zu machen. Negative Gedanken ziehen uns runter und bringen uns nicht weiter. Mach dir daher bewusst, wie sehr du gerade negativen Gedankenschleifen nachgehst und ob du vielleicht etwas mehr positives Denken kultivieren könntest.

Was wird herauskommen, wenn es gut läuft?

In schwierigen Situationen neigen wir Menschen gerne dazu, Situationen zu „katastrophisieren“, also alles schwarz zu malen. Hilfreich ist, wenn wir genauso viel Zeit dafür verwenden, uns auszumalen, wie es sein könnte, wenn alles gut läuft. Auch wenn es gerade schwierig für uns ist und es uns gerade nicht leicht fällt, lohnt sich ein Blick auf mögliche positive Ergebnisse. Denn es besteht ja auch die Möglichkeit, es könnte auch alles gut werden.

Was kann ich aus der aktuellen Situation lernen?

Der Mensch lernt im Rückblick am meisten aus Krisen. Es bedarf manchmal große Widrigkeiten und besondere Umstände, dass wir selbst bereit sind, etwas zu verändern. So geben uns schwierige Zeiten die Möglichkeit, alte Gewohnheiten und Glaubenssätze zu überdenken – und Probleme und Herausforderungen als Lern-Aufgabe oder Lern-Chance zu sehen.

Wie wird es sein, wenn ich die Anforderung erfolgreich bewältigt habe? Was ist dann anders? Und wie werde ich mich dann fühlen?

Der Glaube an einen guten Ausgang ist die Basis von Optimismus und ein wichtiger Resilienzfaktor. So ist es wichtig, dass wir uns erlauben, auch daran zu glauben, dass wir Krisen und Schwierigkeiten erfolgreich bewältigen können. Wenn wir uns in ein positives Zukunftsszenario hineinversetzen, können wir vorab die damit verbundenen angenehmen Emotionen erleben und somit ein positives Gefühl von Zuversicht und Stärke enstehen lassen.

7 Tipps, um Optimismus zu trainieren

Die gute Nachricht ist, Optimismus ist trainierbar. Hier kommen sieben Tipps, wie du Optimismus trainieren kannst:

  1. Fokussiere dich auf deine Stärken!
    Schreib mal alles auf eine Liste, was du gut kannst bzw. was dir leicht gelingt. Oder frag einfach bei Freunden oder Kollegen nach, was sie an dir schätzen oder was sie als deine Stärken sehen. Du wirst überrascht sein, wieviele Ressourcen du dabei finden kannst!
  2. Achte auf deine innere und äußere Haltung!
    Fördere ein positives Mindset und nimm (auch wenn du dich nicht gerade danach fühlst) eine aufrechte und selbstsichere Körperhaltung ein, das stärkt dein Selbstbewusstsein und bringt mehr Selbstvertrauen mit sich.
  3. Konzentriere dich auf die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten, statt nur auf das Problem.
    Selbst wenn die optimale Lösung nicht verfügbar ist, gibt es immer eine zweit- oder drittbeste Alternative.
  4. Meide Energieräuber!
    Dazu zählen Menschen, Umfelder und Aufgaben, die uns kontinuierlich mehr Energie rauben als dass sie uns Freude und Kraft geben.
  5. Lass dich von Rückschlägen nicht herunterziehen!
    Selbst wenn es dieses Mal nicht geklappt hat, kann es beim nächsten Mal wieder anders sein. Noch viel besser ist es, wenn du Misserfolge als Anregung nehmen kannst, was vielleicht besser oder anders zu machen ist. Getreu nach dem Motto: „Wenn der Tag nicht dein Freund war, so war er dein Lehrer.“
  6. Gehe bewusster mit deinen Emotionen um!
    Es ist sehr hilfreich, Gefühle nicht zu unterdrücken, sondern Emotionen als wertvolle Hinweisgeber zu betrachten. Alle angenehmen wie auch unangenehmen Gefühle, wie Wut, Angst oder Trauer erinnern uns an für uns wichtige Bedürfnisse und Werte.
  7. Erinnere dich an die guten Dinge!
    Nehme dir am Ende von jedem Tag kurz Zeit und notiere dir drei positive Dinge, die dein Herz erfreut haben. Das können entweder drei gute Erlebnisse sein oder auch Dinge, für die du am heutigen Tag dankbar bist. Das können auch ganz kleine Gesten und Beobachtungen sein, wie das Lächeln bei einer Begrüßung, Vogelgezwitscher oder die Wärme der Sonne. Meistens handelt es sich dabei um die gleichen Ereignisse 🙂
Resilienz und Optimismus

Optimismus ist ein wichtiger Schutzfaktor

Gesunder Optimismus ist keine Schönmalerei, sondern eine notwendige Investition in unsere eigene Resilienz und für unsere mentale Gesundheit. In der Art und Weise, wie wir unsere Denkweise gestalten, prägen wir auch unsere Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern. Indem wir einen optimistischen Blick auf das Leben werfen, können wir nicht nur veränderungsbereiter und resilienter werden, sondern auch die Freude am Lebensweg aufrechterhalten oder zurückgewinnen. So lasst uns gemeinsam einen Schritt weiter in eine optimistischere und widerstandsfähigere Zukunft gehen!

Mehr zum Thema:

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Die 7 Säulen der Resilienz

Über die Autorin

Kristina Stifter

Kristina Stifter ist zertifizierte Resilienztrainerin, ganzheitlicher Coach, Meditationslehrerin und Anusara Inspired Yoga Teacher. Sie verfügt auch über eine langjährige Erfahrung als Betriebswirtin mit Schwerpunkt Marketing/Unternehmenskommunikation im Top Management in der IT-Branche. Sie hat 2022 die Sinnstifterei als lebendige Werkstatt für Resilienz und Achtsamkeit gegründet. Ihr Ziel ist es, die mentale Gesundheit von Menschen nachhaltig zu stärken.

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